Ein Erklärfilm soll einen komplexen Sachverhalt kurz und knapp erklären und dabei das Interesse des Zuschauers auf sich ziehen. Im digitalen Zeitalter, welches mit einer immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne einhergeht, kommt es daher ganz besonders auf die optimale Länge eines Erklärvideos an, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer auch über die gesamte Länge des Videos zu behalten. Denn du willst schließlich nicht, dass deine Zuschauer schon nach der Hälfte des Videos das Interesse verlieren, oder?

Die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen im digitalen Zeitalter

Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass der Mensch angeblich eine niedrigere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch haben soll. Artikel mit dieser Überschrift gingen um die ganze Welt. Mittlerweile ist klar, dass das natürlich nicht stimmt.
Aber eines stimmt definitiv: Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist im Wandel. Laut einer Microsoft-Studie aus dem Jahr 2015 ist insbesondere zu beobachten, dass die Nutzung von Social Media mit der damit einhergehenden Reizüberflutung dafür sorgt, dass der normale Internetnutzer für ihn langweilige Informationen eher ausblendet und sich schlechter auf diese konzentrieren kann oder möchte. Nutzer von Social Media sind laut der Studie außerdem in der Lage, Informationen effizienter aufzunehmen und Relevantes schneller herauszufiltern. Für Erklärvideos bedeutet das, dass auf unnötige, möglicherweise langweilende Informationen verzichtet werden sollte, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erhalten.
Auch der Charakter von Social Media Posts und Informationen im Internet allgemein trägt dazu bei, dass sich unsere Aufmerksamkeitsspanne verringert. Informationen sind immer verfügbar, egal ob man sie in dem Moment will oder nicht. Gleichzeitig ist die Verweildauer der einzelnen Informationen eher kurzer Natur, man konzentriert sich danach rasch wieder auf den nächsten Post oder das nächste Video und verlagert die Aufmerksamkeit sofort wieder auf etwas anderes.
Es ist also klar, die Aufmerksamkeitsspanne des modernen, digitalen Menschen ist anders als die unserer Vorfahren. Doch wie lang konkret ist denn nun die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen im Kontext von Erklärfilmen?
Diese Frage kann zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht vollumfänglich beantwortet werden, es gibt jedoch bereits eine Reihe von Untersuchungen zu dem Thema.
Das Softwareunternehmen „Wistia“ hat in einer größer angelegten Untersuchung insgesamt 564,710 Videos mit zusammen mehr als 1,3 Milliarden Klicks auf den Zusammenhang zwischen Videolänge und auf das Video folgenden Interaktionen untersucht.
Als Interaktion bezeichnet wurde dabei z. B. das Klicken auf einen weiterführenden Link.  Ergebnis der Untersuchung war, dass die meisten Interaktionen bei einer Videolänge zwischen einer und zwei Minuten zustande kamen. Bereits ab einer Videolänge von über 2 Minuten sank die Interaktionsfreudigkeit der Zuschauer und wurde mit zunehmender Länge der Videos auch immer geringer. Diese 2-Minuten-Marke ist nicht nur interessant, weil ab diesem Zeitpunkt die Interaktionsfreudigkeit sinkt, sondern auch weil dort der bedeutendste Abfall der Interaktionsfreudigkeit zu beobachten war. Die Länge von 2 Minuten ist also möglicherweise als größere Grenze der Interaktionsfreudigkeit zu betrachten. 
Wenn wir nun von der Interaktionsfreudigkeit der Zuschauer auf die Aufmerksamkeitsspanne ebendieser schließen, sehen wir, dass diese bereits von Anfang an eher kurz ist und sich mit zunehmender Länge eines Videos noch weiter verringert. Ausgehend von der oben genannten Untersuchung nehmen wir an, dass die höchste Aufmerksamkeit des Zuschauers somit bei einer Videolänge von unter 2 Minuten erreicht wird.

Komplexe Inhalte und kurze Aufmerksamkeitsspanne passt das zusammen?

Wenn du nun weißt, dass eine Videolänge von unter 2 Minuten mit einer hohen Aufmerksamkeit des Zuschauers einhergeht, stellt sich dir bestimmt die Frage, wie du denn nun eine ganze Reihe von komplexen Informationen in dieses kurze Zeitfenster quetschen sollst.
Die Antwort ist simpel – durch Vereinfachung und Reduktion der Informationen. Bereits mit einer Videolänge von 60 bis 90 Sekunden ist es möglich, hochkomplexe Informationen auf eine einfache Basis herunterzubrechen und die Informationen somit nachhaltig im Kopf der Zuschauer zu verankern, ganz nach dem Sprichwort: „So viel wie nötig – so wenig wie möglich“.
Komplexe Inhalte und die kurze Aufmerksamkeitsspanne des Publikums lassen sich also wunderbar miteinander verbinden. Die Kunst besteht lediglich darin, die wirklich relevanten Informationen zu ermitteln, was nicht immer ganz einfach ist, denn Hinzufügen ist bekanntlich einfacher als Weglassen. Nicht umsonst sagt man, dass nur derjenige, der ein Thema komplett verstanden hat, es auch in kurzen Sätzen einfach erklären kann.

Fazit: Was ist nun die perfekte Dauer für einen animierten Erklärfilm?

Die unserer Meinung nach optimale Dauer für einen animierten Erklärfilm beläuft sich auf ca. 60-90 Sekunden. Diese Länge ist kurz genug und stellt somit sicher, dass der Zuschauer die Aufmerksamkeit über die gesamte Dauer behält und nicht vorzeitig das Interesse verliert.
Außerdem wird es durch die kurze Länge automatisch schwieriger, unnötige Informationen einzubauen und den Zuschauer zu langweilen. Gleichzeitig sind 60-90 Sekunden aber auch lang genug, um komplexe Informationen ansprechend zu präsentieren und dein Thema dem Zuschauer näherzubringen.
Im Zusammenspiel mit gelungenen Animationen und professionellem Voiceover wird aus dem kurzen Video ein hochwertiger Erklärfilm, welcher garantiert die Aufmerksamkeit deiner Zuschauer einfängt und keine Langeweile aufkommen lässt.

Wir hoffen, der Artikel hat dir gefallen und freuen uns darauf, dich bald wieder hier begrüßen zu dürfen.